Grastäler Passage
Die Grastäler Passage - der Name beinhaltet eigentlich schon alles, was man über diesen Ritt wissen muss: Man reitet durch Grastäler und Grastäler und Grastäler. Eines ist schöner als das andere - aber trocken sollte es sein, ansonsten vermisst man den sonst üblichen feingeschotterten Weg der Schwäbischen Alb. Der Ritt wird als Kartenritt angeboten - in verschiedenen Streckenlängen. Das Starterfeld ist "klein" gehalten und gemütlich. Abends ist gemütliches Beisammen sein am Feuerkreis angesagt. Die Verpflegung wird vom Veranstalter selbst organisiert - es wird gegrillt und an die Vegetarier ist auch gedacht!
Ich weiß nicht, ob es heuer immer noch so ist - aber 2013 wurde traditionell mit dem Schuß des Standartenreiters aus der Schwarzpulverpistole begonnen und die Siegerehrung findet Sonntags nach einem schönem Frühstück statt.
Dieser Ritt gehört definitiv auch zu den schönsten Ritten in Deutschland - auf denen ich bisher gestartet bin.
Gestartet wird am frühen Morgen im Massenstart mit dem Schuss des Standartenreiters. Dass einige Pferde erst einmal durchgehen ist hier vollkommen normal. Normalerweise haben sie sich nach kurzer Zeit auch wieder beruhigt.
Hier mein Rittbericht zum Start in 2013:
Grastäler Passage April 2013 81 km - Reitzeit 394 min - T4,86 - 12,34 km/h - 5. Platz
Wetterbericht: Deutschlandweit regen, vereinzelt Schnee und Gewitter … was für eine fürchterliche Vorhersage … Am Donnerstag wurde das Auto gepackt, um Freitags möglichst schnell nach der Arbeit die Reise nach Ulm anzutreten. 230 km: wir haben mit all den Staus gute 4 Stunden gebraucht, um an unser Ziel zu gelangen. Endlich angekommen, war die Veranstaltungswiese schon gut gefüllt. Wir haben trotzdem ein schönes Plätzchen gefunden. VU lief gut, danach haben wir es uns gut gehen lassen, bei Lagerfeuer und Gemüsesuppe mit Einlage. War sehr lecker. Pünktlich zur Vorbesprechung im Zelt begann es zu regnen – ein entferntes Gewitter ließ nichts Gutes hoffen … aber es hörte nach 30 Minuten wieder auf und wir konnten den Abend am Lagerfeuer gemütlich ausklingen lassen. Früh morgens hat Sam sein Frühstück bekommen und um 7:30 Uhr, nach dem Signal des Standartenreiters, ritten wir los zur Wiese am Lonetal. Sam war schon voller Vorfreude und konnte keinen normalen Schritt mehr gehen. Das Warten auf den Startschuß aus der Schwarzpulverpistole hat nichts zu seiner gewohnten „ich ruhe in mir selbst“ beigetragen. Er hippelte eigentlich die ganze Zeit herum, dann war es endlich soweit und es ging los. Zielstrebig und glücklich sich endlich bewegen zu dürfen, wollte er den Anschluss an die Leitgruppe nicht verlieren und trabte voller Eifer loneaufwärts. Die führende Gruppe bestand aus ca. 12 Pferden und wir hielten uns im Hintergrund, da uns das Klüngelreiten nicht ganz so behagt … nach ca. 12 Kilometern konnten wir uns aber zusammen mit Yvonne Heil und ihrer Shagya-Schimmelstute Tara von der Gruppe absetzen und ritten den Rest der 81-km-Strecke zu zweit. Die Strecke ist wunderschön und alle, die zum ersten Mal auf der Grastäler Passage starten, wissen nun warum und woher dieser wunderschöne Ritt seinen Namen hat. Die komplette Strecke verläuft durch Täler voller Graswiesen. Etwas kompliziert wurde es auf den letzten 10 km des Rittes an der Kaltenburg. Hier gibt es einige Wege und die meisten führen pferdetechnisch ins Distanz-Disaster – Treppen oder 50 cm breite Trampelpfade oder man landete direkt auf der Kaltenburg – aber Augen auf und man findet den richtigen Weg – wir sind ja schließlich auf einem Feuerkreis-Ritt!!! Diesen gefunden, begaben wir uns direkt zu der nächsten speziellen Aufgabe – ein armdickes Bäumchen hing quer über den Weg eines Aufstiegs (direkt 2 km vor der Zielgeraden) und versperrte uns den Weg. Für den ca. 150 cm großen Araber stellte dies kein Problem dar, für den über 170 cm großen Partbret-Araber aber schon … naja, ich nahm all’ meine Kräfte zusammen, stellte mich auf die Anhöhe des Seitenrandes und mit etwas Überredungskunst ist Sam unten durch gelaufen und wir kamen mit einer Reitzeit von 394 Min gesund und munter im Ziel an. Die Siegerehrung fand am Sonntag nach der Transportfreigabe statt. Den Ritt gewonnen haben Sybille Markert-Baeumer auf dem AV Estopal Estopa, Fritz Markert auf der Quarab-Stute Tiara und Claudia Müller mit ihrer WB-Stute Tara mit einer Reitzeit von 5:08 Std., gefolgt von Michael Pudnitz auf dem AV Myamoto Musashi mit einer Reitzeit von 5:36 Std. und Yvonne Heil auf der Shagya-Stute Tara und Andrea Ehret mit dem Partbret-Araber Samweis Gamdschie mit einer Reitzeit von 6:34 Std. Der Konditionspreis ging an Fritz Markert und seine Quarab-Stute Tiara. Herzlichen Glückwunsch!!! Es hat uns sehr gut gefallen, wir kommen gerne wieder ... ach und noch etwas: trotz der schlechten Wettervorhersage blieben alle Reiter und Pferde der Grastäler Passage trocken (Schweiß ausgenommen) – die paar Regentropfen, die während der 2. Pause fielen zählen zur „göttlichen Kühlung“. Vielen Dank lieber Wettergott, dass Du uns verschont hast.