Samweis
Gamdschie

Ritt zum Schlösschen Wasem 2012

Dem Titel folgend wurde diesmal zum Schlösschen geritten. Auf neuer Strecke, mit einer Schleife durch den Soonwald am 2. Tag. Das Startquartier war die Wanderreiterstation Timmler in Schnellbach über dem Baybachtal. Dies erwies sich als ein leistungsfähiges, sehr freundliches und flexibles Restaurant. Selbst vor Mitternacht bekamen Spätanreisende noch warmes Essen. Selbstredend waren alle Einrichtungen für Reiter vorhanden. Durch die im Internet versandte Streckenbeschreibung und ausdruckbare Streckenkarten sind die meisten Teilnehmer heute vorinformiert und nehmen Anreisen wie aus Coesfeld und Leipzig auf sich. Dem freundlichen Tierarzt Hubert Hilgendorf assistierten die routinierte Andrea Welsch, der kompetente Altdistanzler Phillip Dahlhausen und Sportlehrer Hans Gilcher. Die Strecke war flüssig zu reiten, das Wetter war sonnig und frisch. Einige Gräben und zugewucherte, unbenutzte Wege verlangten Aufmerksamkeit. Die Frühstückspause in der Laubacher Gesellschaftsmühle verdrängte auch die letzte Aufregung der neun hier Erststartenden. Es lief übersichtlich und rasch weiter bis ins Liederbachtal, wo etliche Furten, gefallene Bäume und eine neue Baustelle Geduld und Improvisation – Ritt durch den Kaffeegarten – verlangten. Das Feld war indessen zusammengerückt, was für die Gleichwertigkeit der Pferde und Reiter spricht. Besonders die Stoppleiter waren erfreut, nicht auf Nachzügler warten zu müssen. Das Zeittor vor dem Funkloch Hahnenbachtal wurde diesmal rechtzeitig passiert und so genossen die Pferde noch einmal zwei tiefe Furten und die Reiter den wilden Felsenpfad zur Hennweiler Hochfläche. Dem Sektempfang auf dem Schlösschen folgten über den Abend eine überraschende Köstlichkeit nach der anderen. Eine große Paella, Hammel im Schlafrock, Gnocci in Salbeisoße, Fagioli mit Bohnen, Brokkoli mit Schafskäse, Quinta mit Feta, gefüllte Zucchini und als alle nicht mehr papp sagen konnten, Tiramisu. 16 Flaschen Sekt, 9 Flaschen Wein, 4 Kasten Bier wurden benötigt um alles schadlos im Fluss zu halten. Denn am frühen Morgen ging es auf eine unbekannte 50 km Schleife in den Verbotenen Soon zum Denkmal des Jägers aus Kurpfalz. Die Rittbeschreibung erlebte den Einzug neuester visueller Technik. Im neuen Saal auf dem Speicher, interpretierten jetzt Beamer und Laser die Route. Ein unübersichtlicher, gebirgiger und verwachsener Kurs, über schmale Bachpfade, Steigungen und Hochflächen mit Fernsicht. Durch die gebotene Konzentration war der Nachtkater schnell vergessen. Das Wetter blieb sonnig und im Ziel überraschte ein riesiger Zwetschgenkuchen. Die neue Streckenkombination ließ am zweiten Tag kein hohes Tempo zu, verlangte aber mehr Muskeleinsatz. Angenehm war auch, dass der Gespannnachzug schon am Samstag erfolgen konnte. So packte man langsam, plauschte und ließ das gelungene Wochenende noch einmal passieren. Eine Sechsergruppe belegte gemeinsam Platz eins. Der alte Camino mit Helga Wuttke erhielt im verdeckten Wahlgang, verdient Best Condition. Die längst abgeschriebene Lea von Susanne Fischer bestand den Ritt ohne Beanstandung. Es gab keine Ausfälle, keine Pannen, keine Kritik. Die neue Strecke fand viel Zuspruch. das Wetter und die Bewirtung waren nicht zu überbieten. Vielleicht der harmonischste der Schlösschenritte … Aber waren sie nicht alle schön?

(Text Albert Fichtel)